In die seit zehn Jahren bestehende Elektronische Gesundheitsakte ELGA kommt Bewegung. Ab 1. Juli 2025 sind Labore und Radiologen verpflichtet, ihre Befunde und auch Bilddaten in ELGA einzuspielen. Ab 2026 bis 2030 sollen außerdem weitere Gesundheitsdaten und -befunde folgen.
Digitale Kurzakte und Medikationsplan in Vorbereitung
Zu den zentralen Vorhaben zählt die Entwicklung einer personalisierten Patientenkurzakte („Patient Summary“) wie auch eines digitalen Medikationsplans. Letzterer, unter dem Namen „DigiMed“, soll einen Überblick über die tatsächliche Medikation inklusive Dosierung und Zeiten der Einnahme ermöglichen. Beide Module sollen künftig zusammen eine effizientere Versorgung unterstützen.
ELGA-App und Portal: Neuerungen für Nutzende
Auch die technische Infrastruktur wird modernisiert: Beispielsweise soll das bestehende ELGA-Portal überarbeitet und und die Benutzung vereinfacht werden. Zusätzlich ist die Einführung einer eigenen ELGA-App geplant, die entsprechend den Zugriff auf Gesundheitsdaten erleichtern soll.
e-Bilddaten ab Herbst 2025 verfügbar
Ein Roll-out, der bereits fortgeschritten ist, betrifft die sogenannten e-Bilddaten. Ab Herbst 2025 soll die Bevölkerung interaktiv auf Bildgebungsdaten wie etwa Röntgenbilder zugreifen und diese auch herunterladen können.
Integrierte Versorgung startet mit Diabetes und Herzinsuffizienz
Ein weiterer zentraler Schwerpunkt ist der Aufbau einer integrierten Versorgung, insbesondere für chronisch kranke Menschen. Ziel ist es, eine Betreuung unabhängig von Versorgungsstufe oder Finanzierungswegen zu schaffen. Der Start erfolgt mit Diabetes und Herzinsuffizienz.
Elektronische Diagnosedokumentation ab 2026 verpflichtend
Ab dem Jahr 2026 wird außerdem die elektronische Dokumentation von ärztlichen Diagnosen verpflichtend. Auch diese Maßnahme bildet eine entscheidende Grundlage für die Patientenkurzakte und die standardisierte Erfassung medizinischer Informationen.
Politischer Rückhalt
Die ELGA GmbH, deren Eigentümer Bund, Länder und Sozialversicherung sind, präsentierte diese Vorhaben. Die rechtlichen Grundlagen wurden noch unter dem letzten Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) geschaffen. Die aktuelle Bundesregierung aus ÖVP, SPÖ und NEOS hält am Ausbau fest und hat das Projekt samt einer neuen Fassung des Gesundheitstelematikgesetzes im Regierungsprogramm verankert.




