Start Wissenschaft RSV-Impfung senkt Risiko für Herzprobleme

RSV-Impfung senkt Risiko für Herzprobleme

Neue Studiendaten zeigen, dass Impfungen wie jene gegen RSV, Gürtelrose und HPV nicht nur vor Infektionskrankheiten schützen. Sie können auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen. Besonders bei älteren Menschen gewinnt diese Schutzwirkung an Bedeutung.

Schutzwirkung über die Atemwege hinaus

Eine aktuelle klinische Studie aus Dänemark mit rund 131.000 Personen ab 60 Jahren zeigt: Die Impfung gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) reduziert das Risiko für Krankenhausaufenthalte aufgrund von Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen um 9,9%. Präsentiert wurden die Daten beim europäischen Kardiologenkongress in Madrid, parallel erschien die Publikation im Fachjournal JAMA.

Primäres Ziel der RSV-Impfung ist es, schwere Atemwegserkrankungen zu verhindern. Das gilt sowohl – sowohl bei Säuglingen (über die Impfung der Mutter oder durch monoklonale Antikörper) als auch bei Seniorinnen und Senioren. Nun zeigt sich, dass auch das Herz profitiert.

Impfen als „vierte Säule“ der Herzprävention

Die Europäische Gesellschaft für Kardiologie (ESC) spricht Impfungen inzwischen eine tragende Rolle in der Prävention zu. Neben der Senkung erhöhter Blutfette, Blutdrucksenkung und Diabetes-Therapie sollen Impfungen als vierte Säule der Prävention betrachtet werden. Lesen Sie mehr im PharmaNow-Beitrag „Impfberatung in der Apotheke als kardiovaskuläre Prävention“.

Influenza-Impfung als Beispiel

Die Influenza gilt als Paradebeispiel für diesen Zusatzeffekt. Laut Studien sinkt die kardiovaskuläre Mortalität bei geimpften Patientinnen und Patienten um bis zu 41%. Auch die Rate schwerer akuter Herzereignisse ist bei Geimpften um rund 30% niedriger, wie eine 2023 in „Nature“ veröffentlichte Metaanalyse zeigte.

Eine neue Untersuchung aus China mit knapp 8.000 Patientinnen und Patienten nach einer Herzinsuffizienz-Behandlung zeigte: eine Grippeimpfung vor der Entlassung konnte das Risiko für erneute Spitalsaufenthalte oder Todesfälle um 17% senken.

Auch HPV und Gürtelrose im Blick

Weitere Studien deuten auch auf Zusammenhänge zwischen Virusinfektionen wie Herpes Zoster (Gürtelrose), HPV (Humane Papillomaviren) und Herzproblemen hin. So war die Impfung gegen Gürtelrose in einer Studie mit einer 50-prozentigen Verringerung akuter kardiovaskulärer Ereignisse verbunden. 

HPV-Infektionen wiederum erhöhen das Risiko für atherosklerotische Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich. Eine Studie zeigte, dass eine Impfung diesen Effekt ausgleichen kann, bisher ist dies aber nur bei Frauen nachgewiesen.

In Österreich sollen Impfungen gegen Herpes Zoster und Pneumokokken für Menschen ab 60 Jahren demnächst kostenlos verfügbar sein.

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