Die Zahl der COVID-Infizierten steigt. In Wien können sich Risikopatienten ab sofort wieder kostenfrei auf COVID-19 testen lassen. Das soll eine frühzeitige Therapie mit Paxlovid ermöglichen. Apotheken können in Frage kommende Kunden darauf aufmerksam machen und bekannte Schutzmaßnahmen in Erinnerung rufen.
Das nationale SARS-CoV-2-Abwassermonitoring zeigt in den letzten Wochen einen deutlichen Anstieg der Virenfracht. Auch die Zahl der mit COVID-19 hospitalisierten Patienten hat laut SARI-Dashboard deutlich zugenommen – in der zweiten Oktoberwoche waren es über 330, davon 14 auf einer Intensivstation.
Frühzeitige Therapie für gefährdete Patientengruppen
„Eine rechtzeitige Behandlung kann schwere Krankheitsverläufe verhindern und das Risiko für Long Covid reduzieren“, erklärt Naghme Kamaleyan-Schmied, Vizepräsidentin und Kurienobfrau der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte in Wien.
Die Ärztekammer hatte sich in den vergangenen Wochen daher für die Wiederaufnahme der Testungen eingesetzt. In einer Stadt wie Wien – mit hoher Bevölkerungsdichte und vielen vulnerablen Gruppen – sei eine niederschwellige Testmöglichkeit besonders wichtig, betonte Kamaleyan-Schmied.
Kostenlos für Risikopersonen mit Symptomen
Ab sofort stehen in Wiener Ordinationen demnach wieder kostenlose COVID-19-Testungen für symptomatische Risikopatientinnen und -patienten zur Verfügung. Das ist das Ergebnis der gemeinsamen Vereinbarung zwischen der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) und der Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien.
Ziel dieser Maßnahme ist es, besonders gefährdete Personen rasch diagnostizieren zu können, um im Falle einer Infektion frühzeitig mit einer antiviralen Behandlung beginnen zu können. Denn nur bei einer bestätigten COVID-19-Infektion ist die Verschreibung von Paxlovid als Kassenleistung möglich.
Auch die Wiener Landesstellenausschuss-Vorsitzenden der ÖGK, Agnes Streissler-Führer und Martin Heimhilcher, begrüßen die Einigung: „Gerade für Risikogruppen sind die kostenlosen COVID-19-Testungen von großer Bedeutung.“ Diese können nun wieder direkt in der Hausarztpraxis getestet und gegebenenfalls behandelt werden – ohne zusätzliche Kosten oder Umwege über externe Teststellen.
Apotheke: Hinweis auf Tests und Erinnerung an Schutzmaßnahmen
Apothekenteams kennen viele ihrer Kundinnen und Kunden und deren Krankengeschichten. Personen, die möglicherweise in die Risikogruppe fallen, kann man daher aktiv und gezielt auf diese Testmöglichkeit aufmerksam machen.
Auch die Erinnerung an bekannte Vorsichtsmaßnahmen kann nicht schaden:
- an Orten mit vielen Menschen – z.B. in den öffentlichen Verkehrsmitteln – wieder FFP2-Maske tragen
- regelmäßig Hände waschen und desinfizieren
- Räume regelmäßig lüften
- Kontakte mit Erkrankten möglichst vermeiden
- Impfung bzw. Auffrischungsimpfung
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