Eine aktuelle Studie der MedUni Innsbruck zeigt die Wirksamkeit der neuen RSV-Präventionsstrategien für Säuglinge: Zwei Drittel weniger Krankenhausaufenthalte durch monoklonale Antikörper und mütterliche Impfung. Die österreichweite Initiative könnte Modellcharakter haben.
Erfolgreiche RSV-Prävention: Tiroler Daten belegen Wirksamkeit
Eine neue Studie aus Tirol belegt den Erfolg der österreichischen Strategie zur Prävention schwerer RSV-Erkrankungen bei Säuglingen. Durch den Einsatz von Nirsevimab, einem monoklonalen Antikörper sowie der RSV-Impfung für Schwangere (RSVpreF) sank die Zahl der RSV-bedingten Krankenhausaufnahmen bei Babys signifikant.
Studie mit über 1.100 Neugeborenen
Die Untersuchung basiert auf Daten aller lebend geborenen Kinder in Tirol zwischen 5. Dezember 2024 und 15. April 2025. Diese Periode umfasst die sogenannte „RSV-Saison“, die typischerweise in den Wintermonaten auftritt. Die Studie wurde von Michaela Höck und ihrem Team an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde der MedUni Innsbruck durchgeführt und in der Fachzeitschrift Frontiers in Public Health veröffentlicht.
Von den 1.156 untersuchten Neugeborenen erhielten 57 Prozent Nirsevimab, während zwölf Prozent durch die Impfung ihrer Mütter geschützt waren. Damit lag die Gesamtquote geschützter Kinder bei fast 70 Prozent.
Deutlich weniger Spitalsaufenthalte
Das Ergebnis: Die Zahl der RSV-bedingten Krankenhausaufenthalte sank von 151 auf 47 Fälle, verglichen mit dem Zeitraum vor der Pandemie. Besonders bemerkenswert: Keines der hospitalisierten Kinder hatte Nirsevimab erhalten. Lediglich ein Säugling war von einer geimpften Mutter geboren worden.
„Unsere Ergebnisse unterstreichen die positive Wirkung beider RSV-Impfstrategien (…), wobei gleichzeitig die Notwendigkeit betont wird, das öffentliche Bewusstsein und die Aufklärung zu verbessern, um die Impfraten zu erhöhen“, heißt es in der Publikation.
Bedeutung für die öffentliche Gesundheit
Die Forscherinnen und Forscher betonen, dass eine breite Akzeptanz der Maßnahmen entscheidend für ihren Erfolg sei. Die nun vorliegenden Daten aus der Praxis zeigen, dass eine konsequente Umsetzung der Präventionsstrategien dazu beitragen kann, die Krankheitslast durch RSV im Säuglingsalter deutlich zu reduzieren.
RSV-Infektionen können vor allem bei Neugeborenen und älteren Menschen schwere Lungenkomplikationen verursachen. Die Impfempfehlung gilt daher nicht nur für Säuglinge bzw. Schwangere, sondern auch für betagte Personen.
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