Eine neue Studie zeigt: Curcumin ergänzend zum hormonellen Wirkstoff Dienogest verstärkt die Schmerzlinderung bei Patientinnen mit Endometriose und verbessert die Lebensqualität. Curcumin könnte daher eine wirksame Zusatztherapie darstellen.
Ergänzung zur Standardtherapie
Endometriose betrifft bis zu 15% aller Frauen im gebärfähigen Alter, in Österreich wird die Zahl der Betroffenen auf bis zu 300.000 geschätzt. Die Erkrankung geht häufig mit chronischen Schmerzen und verminderter Lebensqualität einher. Die Standardtherapie mit beispielsweise Dienogest zeigt gute, aber nicht immer ausreichende Wirkung.
In präklinischen Studien hat Curcumin vielversprechende Ergebnisse gezeigt. Eine neue Studie hat nun untersucht, ob Curcumin als ergänzende Therapie zum hormonellen Wirkstoff Dienogest sinnvoll sein könnte.
Dienogest plus Curcumin bzw. Placebo
Im Rahmen einer randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studie wurden 86 Frauen zwischen 18 und 45 Jahren untersucht. Diese litten unter Endometriose im Stadium zwei bis drei und mittelschweren bis schweren Schmerzen.
Über einen Zeitraum von acht Wochen erhielten alle Frauen 2mg Dienogest pro Tag. Zusätzlich wurden entweder 80mg Nanocurcumin oder ein Placebo in Kapselform verabreicht.
Signifikante Schmerzreduktion und bessere Lebensqualität
Nach acht Wochen zeigte die Curcumin-Gruppe im Vergleich zur Placebo-Gruppe signifikant größere Verbesserungen der Schmerzwerte bei
- Dysmenorrhö (Schmerzen während der Periode),
- Dyspareunie (Schmerzen beim Geschlechtsverkehr),
- chronischen Unterleibsschmerzen und
- Dyschezie (Störung der Stuhlentleerung).
Auch bei der Lebensqualität und der sexuellen Funktion (gemessen mit dem Female Sexual Function Index) konnten zusätzliche Verbesserungen erzielt werden. Die Größe von Endometrioseherden unterschied sich nicht signifikant.
Curcumin: gut verträglich und vielversprechend
Curcumin gilt als gut verträglich und „weist starke entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften auf, die effektiv gegen die Entzündungsprozesse bei Endometriose wirken können“, schreiben die Forschenden von der Medizinischen Universität in Zahedan bzw. Babol im Iran.
Frühere Studien zeigten, dass Curcumin verschiedene Signalwege moduliert, die an der Pathogenese der Endometriose beteiligt sind. „Daher könnte die Kombination von Curcumin mit Dienogest einen synergistischen Effekt bieten, indem sie das Wachstum von Endometrioseherden hemmt und deren Rückbildung fördert“, so das Forschungsteam.
Curcumin als sinnvolle Ergänzung in der Endometriose-Therapie
Die Studienautoren gehen davon aus, dass die Kombination aus Dienogest und Curcumin eine effektive Strategie zur Schmerzlinderung und zur Steigerung der Lebensqualität darstellen könnte. Weitere Studien zur Langzeitwirkung und breiteren Anwendbarkeit sind jedoch notwendig.
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