Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache bei Frauen – ihr Risiko wird jedoch weiterhin unterschätzt und Symptome oft fehlgedeutet. Es braucht daher mehr Bewusstsein und Aufklärung. Rechtzeitig vor dem eigentlichen Aktionstag am 6. Februar wurde nun offiziell: #GoRed – die Initiative für mehr Frauen-Herzgesundheit – kommt nach Österreich.
Frauenherzen schlagen anders – werden aber oft missverstanden
Herz-Kreislauf-Erkrankungen gelten weltweit als häufigste Todesursache bei Frauen. In Österreich starben im Jahr 2024 laut Statistik Austria rund 16.300 Frauen an den Folgen kardiovaskulärer Erkrankungen – das sind rund 2.200 mehr als Männer. Dennoch wird das individuelle Risiko häufig unterschätzt, da Symptome bei Frauen oft anders auftreten. Dadurch werden diese seltener erkannt.
Während Männer typischerweise über starke Brustschmerzen klagen, berichten Frauen häufiger über unspezifische Beschwerden wie Enge- oder Druckgefühl im Oberbauch. Diese Symptome werden oft mit Magenproblemen verwechselt. Die Folge: Symptome werden marginalisiert oder fehlgedeutet; medizinische Hilfe kommt häufig zu spät.
Kampagne aus den USA
Genau dieser Problematik widmet sich #GoRed. Ursprünglich von der American Heart Association als „Go Red for women“ ins Leben gerufen, schaffte es #GoRed inzwischen auch nach Europa. Ein Vorzeigebeispiel ist die Initiative der Healthcare-Frauen in Deutschland (PharmaNow berichtete), die sich heuer bereits zum dritten Mal für mehr Bewusstsein in der Bevölkerung einsetzte. Das Resultat: 35 Mio. erreichte Menschen auf Social Media.
#GoRed Austria startet durch
Motiviert von diesem Erfolg und angelehnt an den amerikanischen National Wear Red Day® bringt nun eine österreichische Initiative #GoRed nach Österreich. Auf einer Kick-off-Veranstaltung in den Räumlichkeiten und mit Unterstützung der Österreichischen Gesellschaft vom Goldenen Kreuze (ÖGGK) wurde das Projekt von den vier Initiatorinnen offiziell vorgestellt:
- Mag. Gudrun Kreutner-Reisinger, Kommunikationsexpertin
- Prim. Dr. Anna Rab, Fachärztin für Innere Medizin und Kardiologie
- Mag. Erika Sander, Generalsekretärin der ÖGGK
- Kristina Hentschel, MBA, Consultant, Moderatorin und Speakerin mit Fokus auf den Gesundheitsbereich
„Im Juni waren wir noch eine Idee – und vier Frauen mit einer gemeinsamen Vision: Gudrun Kreutner-Reisinger, Anna Rab, Erika Sander und ich haben uns als ‚Kleeblatt‘ formiert, um #GoRed nach Österreich zu bringen – die Awareness-Kampagne für FrauenHerzGesundheit“, schreibt Kristina Hentschel auf LinkedIn.
Jung, gesund und beinahe zweimal gestorben
Zum Staunen brachte das Initiatorinnen-Team die versammelten Interessentinnen und Interessenten mit der Vorstellung von Miriam Delies, MSc. Die 35-jährige gesundheitsbewusste Physiotherapeutin erzählte ihre emotional mitreißende Geschichte, wie sie bereits zweimal einem Herztod nur knapp entkommen konnte. Einzig durch Glück und Hartnäckigkeit, ihre Symptome ernstzunehmen, gelang ihr schlussendlich noch eine rechtzeitige Diagnose und damit das Überleben. Auf dem Weg dorthin wurden ihre Symptome meist beiseite gewischt, da sie nicht dem klassischen (männlichen) Bild entsprachen.

Breite Unterstützung aus Gesellschaft und Wirtschaft
Mit der Initiative #GoRed Austria wollen die Initiatorinnen das Bewusstsein für Herzgesundheit von Frauen in der breiten Bevölkerung, aber auch im Gesundheitswesen schärfen. Dass sie damit ein wichtiges Thema in den Fokus stellen, zeigte sich auch bei der Präsentation der zahlreichen Unterstützerinnen und Unterstützer – bereits in einer so frühen Phase der Initiative.
Univ.-Prof. Dr. Andrea Podczeck-Schweighofer, die Vizepräsidentin des Österreichischen Herzfonds, zeigte sich sehr erfreut über die Initiative, und darüber, dass dieser die Schirmherrschaft übernehmen konnte.
Bayer Österreich war – neben vielen weiteren Organisationen und Unternehmen – von Anfang an als Partner dabei. Mona Deutsch, Country Managerin, betonte bei der Veranstaltung die Relevanz für Bayer: „Frauengesundheit betrifft uns alle – je mehr Menschen sich engagieren, teilen und sichtbar machen, desto stärker wird das Bewusstsein.“ Auch persönlich sei ihr die Sache wichtig, da auch ihr engster Familienkreis von einem Krankheitsfall im Bereich der weiblichen Herzgesundheit betroffen war.
(Für-)Sprecherinnen im Rahmen der Startveranstaltung waren unter anderem auch Mag. Sonja Wehsely (Geschäftsführung Siemens Healthineers) und Univ.-Prof. Dr. Alexandra Kautzky-Willer, Professorin für Gendermedizin an der MedUni Wien.
Auch der PharmaTime Verlag unterstützt #GoRed Austria durch mediale Berichterstattung – für mehr Awareness zu Frauen-Herzgesundheit.
© Kristina Kircher