Eine aktuelle Umfrage zeigt: In Österreich besteht bei über 60-Jährigen eine erhebliche Informationslücke rund um das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV). Eine Erkrankung damit kann jedoch schwere Verläufe verursachen – besonders bei bestehenden Grunderkrankungen.
Große Informationslücke bei RSV in Österreich
Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ist vielen Menschen in Österreich unbekannt. Besonders betroffen: die Altersgruppe über 60 Jahre. Laut einer aktuellen, repräsentativen Umfrage des Linzer Markt- und Meinungsforschungsinstituts Spectra im Auftrag von GSK ist nur rund ein Drittel der über 60-Jährigen mit dem Begriff „RSV“ vertraut.

Nur 29 Prozent dieser Altersgruppe kennen RSV, lediglich 17 Prozent fühlen sich einigermaßen oder gut informiert. Zum Vergleich: Rund 93 Prozent der Befragten gaben an, über Influenza oder COVID-19 gut oder einigermaßen informiert zu sein.

Risiko schwerer Verläufe wird unterschätzt
Eine RSV-Infektion kann gerade für Menschen ab 60 Jahren, insbesondere mit Grunderkrankungen, gefährlich werden. Mögliche Folgen sind Atemnot, Lungenentzündung und Krankenhausaufenthalte. Dennoch schätzt nur ein Drittel der Bevölkerung das Virus als gefährlich ein – im Vergleich zu Pneumokokken (76%), COVID-19 (69%) und Influenza (68%) ein deutlich geringerer Wert.
Auch die Ansteckungsgefahr wird unterschätzt: Nur 24 Prozent sehen eine (sehr) große Gefahr der Ansteckung mit RSV, während mehr als die Hälfte dazu keine Angabe macht.
Impfempfehlung besteht – wird aber kaum umgesetzt
Im österreichischen Impfplan ist RSV seit Kurzem für Personen ab 60 Jahren empfohlen. Die tatsächliche Durchimpfungsrate liegt jedoch im sehr niedrigen einstelligen Bereich. Immerhin: 23 Prozent der über 60-Jährigen kennen bereits die Möglichkeit eines Impfschutzes – ein Zuwachs von 8 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr.
Eine generelle Impfbereitschaft ist grundsätzlich vorhanden: 36 Prozent der Befragten lassen alle von ärztlicher Seite empfohlenen Impfungen durchführen – bei den über 80-Jährigen sind es sogar 46 Prozent. Allerdings wurden 67 Prozent im vergangenen Jahr nicht aktiv von Ärztinnen oder Ärzten auf Impfungen angesprochen.
Aufklärung durch Videoreihe
Zur besseren Information der Öffentlichkeit startet die Initiative „RSV-Schutz“ ein neues Videoformat. Unter dem Titel „Nachgefragt: RSV“ spricht die ehemalige Fernsehmoderatorin und nun Schirmherrin der Initiative, Ricarda Reinisch, mit Fachärztinnen und Fachärzten über Symptome, Diagnose, Behandlung und Prävention. Die Videos sind auf dem YouTube-Kanal der Initiative verfügbar.
Fazit: Hoher Aufklärungsbedarf
Die Daten zeigen klar: In Österreich besteht besonders bei älteren Menschen ein großer Informations- und Handlungsbedarf in Bezug auf RSV. Eine bessere ärztliche Kommunikation sowie gezielte Aufklärungskampagnen könnten dazu beitragen, Risikopersonen zu schützen und die Impfbereitschaft zu erhöhen. Hier kann auch die Apotheke eine relevante Rolle in der Unterstützung dieser Ziele spielen.




