Start Wissenschaft Neuer Wirkstoff gegen Malaria könnte Moskitonetze revolutionieren

Neuer Wirkstoff gegen Malaria könnte Moskitonetze revolutionieren

Trotz jahrzehntelanger Maßnahmen stagnieren die Erfolge im Kampf gegen Malaria – vor allem aufgrund resistenter Mückenarten. Forschende setzen nun auf einen völlig neuen Ansatz. Statt die Überträger zu bekämpfen, nimmt die Forschung nun gezielt der Erreger selbst ins Visier. Dieser neue Wirkstoff gegen Malaria verspricht eine neue Effizienz im Kampf gegen die Krankheit.

Ein Forschungsteam mit Schweizer Beteiligung hat eine bahnbrechende chemische Verbindung entwickelt. Malaria-Parasiten können damit direkt in der übertragenden Mücke eliminiert werden – ohne die Mücke selbst zu töten. Der neuartige antimikrobielle Wirkstoff wurde am 21. Mai 2025 in der Fachzeitschrift Nature1 vorgestellt.

Im Fokus steht der Malaria-Erreger Plasmodium falciparum, der für rund 90% aller menschlichen Malariafälle verantwortlich ist. Der neue Ansatz verfolgt eine gezielte Bekämpfung des Erregers bereits im Überträger. In Labortests tötete der Wirkstoff 100% der Plasmodien innerhalb von sechs Minuten, nachdem die Mücken mit einem behandelten Moskitonetz in Kontakt gekommen waren.

Neuer Wirkstoff zeigt Langzeitwirkung – auch bei resistenten Mücken

Besonders bemerkenswert: Die Wirkung hielt über ein Jahr lang an. Selbst insektizidresistente Anopheles-Mücken, die zunehmend zur Herausforderung bei der Malariabekämpfung werden, reagierten empfindlich auf die Substanz. Der neue Wirkstoff gegen Malaria könnte künftig direkt auf Moskitonetze aufgetragen werden. Diese Anwendung könnte neue Hoffnung für Endemiegebiete bringen, in denen klassische Insektizide kaum noch Wirkung zeigen.

Angesichts stagnierender Fortschritte im weltweiten Kampf gegen Malaria stellt der neue Ansatz einen vielversprechenden Paradigmenwechsel dar. Statt auf die Tötung von Mücken zu setzen, fokussiert sich die Methode auf das gezielte Ausschalten des Erregers im Vektor. Somit stellt der neuie Wirkstoff gegen Malaria einen Meilenstein für die globale Tropenmedizin dar.

Quellen:

1 doi: https://doi.org/10.1038/d41586-025-01609-8

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