Start Wissenschaft Medizin „Mückenschutz wird in Europa noch zu wenig ernstgenommen“

„Mückenschutz wird in Europa noch zu wenig ernstgenommen“

Tropenmedizinerin Dr. Ursula Hollenstein im PharmaTime-Interview über Mückenschutz und Impffragen bei Reisen in den Süden.

Sommerzeit ist Reisezeit – und mit ihr steigt auch die Nachfrage nach Beratung in der Apotheke. Viele Kundinnen und Kunden wollen wissen, wie sie sich gegen Mückenstiche und tropentypische Infektionskrankheiten schützen können. Tropenmedizinerin Dr. Ursula Hollenstein vom Reisemedizinischen Zentrum Traveldoc mahnt zur Vorsicht – auch innerhalb Europas.

Mückenschutz bei Reisen muss konsequent sein

„Mückenschutz wird bei Reisen nach Südeuropa immer noch unterschätzt“, sagt Hollenstein im Gespräch mit PharmaTime. Dabei gebe es heute hochwirksame Repellents, die konsequent angewendet werden sollten – idealerweise alle vier bis fünf Stunden neu. Die beworbene Schutzdauer von „bis zu zwölf Stunden“ sei häufig irreführend.

Auch wenn schwere Infektionen wie Dengue oder Chikungunya in Europa aktuell nur selten auftreten, sei ein umsichtiger Mückenschutz notwendig – besonders bei Reisen in südliche oder tropische Länder. Einige Impfstoffe sind zwar verfügbar, doch gerade bei geringen Fallzahlen seien Nutzen-Risiko-Abwägungen wichtig. Viel entscheidender sei ein individuelles Risikoprofil – je länger, exotischer oder abgelegener die Reise, desto wichtiger eine gezielte reisemedizinische Vorbereitung. Und sie betont: „Mückenschutz ist kein einmaliges Auftragen – sondern eine konsequente Routine.“

Dr. Ursula Hollenstein gibt im Interview Tipps zu Reisevorbereitungen
© Martina Siebenhandl

Mückenschutz ist kein einmaliges Auftragen – sondern eine konsequente Routine.

Dr. Ursula Hollenstein
Fachärztin für Innere Medizin & Tropenmedizinerin

Standardimpfungen nicht vergessen

Neben Empfehlungen zu Impfungen wie Gelbfieber, Japanischer Enzephalitis oder Tollwut verweist Hollenstein auf ein oft übersehenes Fundament: aktuelle Standardimpfungen, etwa gegen Masern, Tetanus oder Hepatitis A, seien auch im Ausland essenziell.

Das Interview führte Dr. Stefan Galoppi.

Das vollständige Interview lesen
Das ganze Gespräch mit Dr. Ursula Hollenstein finden Sie im großen Themenschwerpunkt „Tropenkrankheiten“ in PharmaTime, Ausgabe 6/2025.
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