Bereits angekündigt, nun fix: Die Impfungen gegen Herpes Zoster und Pneumokokken werden ab November Teil des öffentlichen Gratis-Impfprogramms in Österreich. Die Maßnahme richtet sich an Personen ab 60 Jahren sowie an Risikogruppen.
Mit 1. November 2025 werden zwei weitere Impfungen Teil des kostenlosen Erwachsenen-Impfprogramms in Österreich: die Herpes-Zoster-Impfung gegen Gürtelrose und die Pneumokokken-Impfung gegen bakterielle Lungenentzündung. Anspruchsberechtigt sind alle Personen ab 60 Jahren sowie jüngere Risikopersonen.
Gesundheitsministerin Korinna Schumann (SPÖ) kündigte die Maßnahme am 10. Oktober im Rahmen einer Pressekonferenz an. Die Impfstoffe werden direkt bei Ärztinnen und Ärzten erhältlich sein und müssen von diesen verpflichtend in den e-Impfpass eingetragen werden.
Erwartungen und Finanzierung
Laut ÖGK-Obmann Andreas Huss rechnet man mit jeweils 175.000 Impfwilligen pro Jahr in den ersten beiden Jahren. In den fünf Jahren des aktuellen Finanzausgleichs stehen 450 Millionen Euro für Impfungen zur Verfügung, erinnerte Huss. Die Bereitstellung der Immunisierungen im kostenlosen Impfprogramm ist damit bis Ende 2028 gesichert.
Regulär kostet die Gürtelrose-Impfung rund 500 Euro für zwei Dosen, die Pneumokokken-Impfung liegt bei 80 bis 115 Euro pro Dosis.
Beim weiteren Ausbau des kostenlosen Impfprogramms – etwa entsprechend der Zulassung gegen Herpes Zoster ab 50 Jahren – gibt es laut Huss „limitierende Faktoren“ wie das Geld.
Reaktionen aus Seniorenvertretungen
Die Entscheidung stößt auf breite Zustimmung bei Seniorenorganisationen, die sich über Jahre für die Kostenübernahme eingesetzt hatten.
Ingrid Korosec, Präsidentin des Österreichischen Seniorenbundes, spricht von einem „wichtigen Erfolg für die Gesundheit älterer Menschen“. Sie betont, dass jeder Dritte im Laufe des Lebens an Gürtelrose erkrankt und fordert alle Seniorinnen und Senioren auf, das Angebot zu nutzen.
Auch Birgit Gerstorfer, Präsidentin des Pensionistenverbandes Österreichs (PVÖ), begrüßt die Maßnahme. Die kostenlose Impfung sei ein „richtiger Schritt“, denn Vorsorge dürfe keine Frage des Haushaltseinkommens sein.
Prävention als gesundheitspolitisches Ziel
Die Maßnahme folgt Empfehlungen des Nationalen Impfgremiums (NIG) und wird als Beitrag zur besseren Vorsorge verstanden. Karlheinz Kornhäusl (ÖVP), steirischer Gesundheitslandesrat und Vorsitzender der Landesgesundheitsräte, bezeichnete die Ausweitung als „Meilenstein“ im Bereich Prävention.
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