Seit November ist die Gürtelrose-Impfung Teil des kostenlosen Impfprogramms für Erwachsene in Österreich. Besonders für Menschen ab 60 Jahren bietet sie einen bis zu 90-prozentigen Schutz vor schweren Verläufen – und das über einen Zeitraum von rund zehn Jahren.
Gürtelrose-Impfung mit langanhaltender Schutzwirkung
Seit Anfang November ist die Gürtelrose-Impfung (Herpes Zoster) in das österreichische Impfprogramm für Erwachsene aufgenommen worden. Die Immunisierung richtet sich vor allem an ältere Menschen ab 60 Jahren und bietet laut Österreichischem Impfplan einen Schutz von 80 bis 90 Prozent über einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren.
Hintergrund: Reaktivierung des Varizella-Zoster-Virus
Herpes Zoster ist eine Reaktivierung des Varizella-Zoster-Virus, das bei fast allen Erwachsenen inaktiv im Nervensystem vorhanden ist. Wer in der Kindheit an Windpocken (Feuchtblattern) erkrankt ist, kann später an Gürtelrose erkranken. Laut aktuellen Daten tragen über 99 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher über 50 Jahren das Virus in sich. Rund ein Drittel der Bevölkerung erkrankt im Laufe des Lebens an Herpes Zoster.
Erkrankung mit schweren Folgen
Gürtelrose kann starke Nervenschmerzen verursachen. Besonders gefährlich ist die sogenannte Post-Zoster-Neuralgie (PZN), die zu chronischen Schmerzen, Schlafstörungen, depressiven Verstimmungen und einem deutlichen Verlust an Lebensqualität führen kann. Studien zeigen zudem ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle nach einer Herpes-Zoster-Erkrankung.
Kostenlose Impfung für Risikogruppen
Die Impfung wird allen Personen ab 60 Jahren sowie Menschen mit bestimmten Grunderkrankungen ab 18 Jahren kostenlos im Rahmen des öffentlichen Impfprogramms angeboten. Dazu zählen unter anderem Personen mit:
- Autoimmunerkrankungen (z.B. rheumatoide Arthritis, Lupus)
- Immunschwäche (z.B. HIV, Krebserkrankungen, Transplantationen)
- chronischen Erkrankungen (z.B. COPD, Asthma, Diabetes, Herz-Kreislauf-Leiden)
Zuverlässige Schutzwirkung mit moderner Vakzine
Zum Einsatz kommt der rekombinante Subunit-Totimpfstoff (Shingrix), der aus biotechnologisch hergestellten Virusbestandteilen besteht und mit einem Adjuvans verstärkt ist. Die Impfung erfolgt in zwei Dosen im Abstand von zwei bis sechs Monaten. Studien belegen eine Wirksamkeit von über 80 Prozent selbst bei immungeschwächten Personen.
Behandlung bleibt schwierig
Die Therapie von Gürtelrose umfasst virushemmende Mittel, Schmerztherapie und, bei starken Beschwerden, Kortikoide. Besonders die Behandlung von Nervenschmerzen ist oft schwierig und wirkt nicht immer zufriedenstellend. Daher kommt der Impfung eine entscheidende Rolle in der Vorsorge und Lebensqualitätserhaltung zu.
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