Apotheken sind zentrale Anlaufstellen, wenn es um Nebenwirkungen von Arzneimitteln geht. Im Rahmen der weltweiten #MedSafetyWeek wird zur Meldung von unerwünschten Wirkungen aufgerufen – auch in Österreich.
Vom 3. bis 9. November 2025 findet die internationale #MedSafetyWeek statt – eine Kampagne der Weltgesundheitsorganisation (WHO), an der sich in Österreich unter anderem das Gesundheitsministerium, die Österreichische Apothekerkammer, die Ärztekammer, die Medizinische Universität Wien, die AGES und das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) beteiligen. Ziel ist es, die Aufmerksamkeit auf das Melden von Arzneimittel-Nebenwirkungen zu lenken – ein Thema, das besonders in Apotheken gelebte Praxis sein sollte.
Was Apotheken tun können
Kommt eine Person mit einer vermuteten Nebenwirkung in die Apotheke, ist das Vertrauensgespräch zentral. Ulrike Mursch-Edlmayr, Präsidentin der Österreichischen Apothekerkammer, betont: „Das Spontanmeldesystem ist bei Arzneimitteln von essenzieller Bedeutung. Daher gehört zu einer professionellen persönlichen Arzneimittelberatung in der Apotheke auch ein vertrauensvolles Gespräch mit den Patientinnen und Patienten nach der Anwendung.“
Die Aufgabe des Apothekenteams geht über die reine Beratung hinaus: Verdachtsfälle sollen aktiv dem BASG gemeldet werden. Die Meldung kann direkt über das elektronische Meldeportal erfolgen. Bereits der begründete Verdacht reicht aus – ein Nachweis der Ursache ist nicht notwendig. So trägt jede einzelne Meldung dazu bei, Risiken frühzeitig zu erkennen und die Sicherheit aller Menschen zu erhöhen.

Das Spontanmeldesystem ist bei Arzneimitteln von essenzieller Bedeutung. Daher gehört zu einer professionellen persönlichen Arzneimittelberatung in der Apotheke auch ein vertrauensvolles Gespräch mit den Patientinnen und Patienten nach der Anwendung.
Mag.pharm. Dr. Ulrike Mursch-Edlmayr
Präsidentin der Österreichischen Apothekerkammer
Underreporting bleibt Problem – auch in Apotheken
Obwohl die Bedeutung der Meldungen unbestritten ist, werden laut BASG nur 5 bis 10 Prozent aller vermuteten Nebenwirkungen tatsächlich gemeldet. Auch Apotheken sind hier gefragt, Hürden abzubauen. Gründe für das sogenannte „Underreporting“ sind etwa Zeitmangel, fehlendes Bewusstsein oder die Annahme, dass eine Meldung wenig bewirkt. Die aktuelle Kampagne möchte genau hier ansetzen.
Meldungen stärken das System
Laut AGES dienen die eingereichten Meldungen der laufenden Bewertung von Arzneimitteln, sowohl national durch das BASG, als auch EU-weit über die Eudravigilance-Datenbank der EMA. Seit 2018 wurden über 290.000 Nebenwirkungsmeldungen in Österreich erfasst.
„Sicherheit entsteht nicht durch Kontrolle allein, sondern durch Zusammenarbeit und Vertrauen. Jede Meldung stärkt das System, das uns schützt“, so AGES-Geschäftsführer Johannes Pleiner-Duxneuner.
Meldeportal & Informationsmaterialien
Für Apotheken steht ein kostenfreies Poster mit QR-Code zur Verfügung, das direkt zum elektronischen Meldeformular des BASG führt. Dieses kann in den Offizinen gut sichtbar platziert werden, um auch Patientinnen und Patienten zur Meldung zu motivieren.
Online-Meldung von Nebenwirkungen
Website der #MedsafetyWeek-Kampagne.




