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Cannabis: Studien zeigen neue Gesundheitsrisiken

Aktuelle Forschungsarbeiten zeigen neue Gesundheitsrisiken durch Cannabiskonsum: verschlechterte weibliche Fruchtbarkeit, höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes.

Jeder Fünfte probiert Cannabis aus

In Österreich ist Cannabis die am häufigsten konsumierte illegale Substanz, wobei der Konsum meist auf kurze Zeiträume beschränkt ist. Etwa ein Fünftel der 15- bis 64-Jährigen hat im Laufe des Lebens schon einmal Cannabis probiert. Das geht aus dem „Bericht zur Drogensituation 2024“ der Gesundheit Österreich GmbH hervor. 

Bereits bekannt sind die negativen Auswirkungen eines Cannabiskonsums u.a. auf die Hirnentwicklung von Jugendlichen, eine Schwangerschaft sowie die männliche Fruchtbarkeit. Neuere Studien deuten darauf hin, dass noch weitere Gesundheitsrisiken damit verbunden sind.

Einfluss auf die weibliche Fruchtbarkeit

Aktuelle Studien legen nahe, dass THC (Tetrahydrocannabinol) die weibliche Reproduktionsfähigkeit negativ beeinflussen kann.

So zeigte eine US-Datenanalyse ein signifikant höheres Risiko für Unfruchtbarkeit bei Frauen im Alter von 18 bis 35 Jahren, wenn sie in der Vergangenheit Cannabis konsumiert hatten.

Eine Fall-Kontroll-Studie aus Kanada konnte THC und seine Metaboliten in der Follikelflüssigkeit der Eizellen von Patientinnen nachweisen, die sich einer In-vitro-Fertilisation (IVF) unterzogen. „Ein Labortest lieferte Hinweise darauf, dass THC die Zellteilung durch eine gestörte Chromosomenteilung und Ausbildung des Spindelapparats beeinflusst. Eine beschleunigte Eizellreifung führte zu Störungen in der Chromosomenzahl (Aneuploidie)“, schreibt dazu die deutsche Pharmazeutische Zeitung.

Herzinfarktrisiko bei jungen Konsumenten erhöht

Eine retrospektive Kohortenstudie aus den USA analysierte über 4,6 Millionen Patientendaten (93.267 Cannabis-Konsumentinnen und -konsumenten sowie 4,5 Mio. drogenfrei lebende Personen). Die Ergebnisse zeigen eine deutlich erhöhte Rate an Herzinfarkten, Schlaganfällen und Herzinsuffizienz bei Cannabisnutzerinnen und -nutzern unter 50 Jahren – und das auch ohne klassische Risikofaktoren.

Auch die Gesamtsterblichkeit war in der Cannabis-Gruppe signifikant erhöht. „Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Cannabis ein neuer und bislang unterschätzter Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist“, so die Studienautoren.

Auch Diabetesrisiko erhöht

Cannabiskonsum kann das Risiko, an Diabetes Typ 2 zu erkranken, um das Vierfache erhöhen. Das zeigten die Ergebnisse einer retrospektiven Analyse, die erst kürzlich auf der Jahrestagung der europäischen Diabetologen in Wien präsentiert wurden.

„Diese Ergebnisse legen nahe, dass eine Überwachung des Stoffwechsels erforderlich ist und weitere Untersuchungen zu den langfristigen endokrinen Auswirkungen des Cannabiskonsums durchgeführt werden müssen“, schreiben die Forschenden.

Verstärkt aufklären

Die Studienergebnisse machen deutlich: Cannabiskonsum kann über die bekannten psychischen Auswirkungen hinaus relevante körperliche Risiken bergen. Für beratende Gesundheitsberufe wie Apothekerinnen und Apotheker ergibt sich daraus ein erhöhter Aufklärungsbedarf.

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